Die Große Synagoge Budapest in der Dohány utca (Tabakgasse) wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts für die jüdische Gemeinde der Stadt Pest erbaut. Heute ist sie eine gern von Touristen besuchte Sehenswürdigkeit in Budapest.

Große Synagoge Budapest

Die große Synagoge Budapest wurde im maurisch-orientalischen Stil erbaut. Maßgeblich beeinflusst wurde sie durch die Architektur der Alhambra. Aber auch die ägyptische und türkische Architektur spielten eine Rolle.

Die große Synagoge hat mit über 53 Meter Länge und einer Breite von 26,5 m gigantische Ausmaße. Sie ist die größte Synagoge in Europa und die zweitgrößte der Welt. Herausstechend sind die beiden mit Gold verzierten Kuppeltürme, die an Minarette erinnern. Die beiden achteckigen Türme ragen über 40 Meter in den Himmel.

Auch der Innenraum des jüdischen Gottes- und Lehrhauses ist orientalisch geprägt. Auffallend sind die Rundbögen, die das Hauptschiff von den beiden Seitenschiffen trennt. Beeindruckend sind außerdem die 1,5 Tonnen schweren Kronleuchter an der Decke. Links und rechts erheben sich doppelstöckige Emporen, die von mehreren Säulen getragen werden. Insgesamt finden in der Synagoge etwa 3000 Menschen Platz.

Ebenfalls interessant ist die große Orgel, welche 1996 von der Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich erbaut wurde. Teilweise wurde bei der neuen Orgel auch Material des ursprünglichen Instrumentes verwendet.

Große Synagoge Budapest
Kronleuchter in der Großen Synagoge Budapest | Bild von stux

Geschichte und Bau der Großen Synagoge Budapest

Es gibt Belege dafür, dass sich bereits im Mittelalter Juden in Buda angesiedelt hatten. Ende des 18. Jahrhunderts kamen auch immer mehr Juden nach Pest. Im 19. Jahrhundert wuchs die jüdische Gemeinde und die Kapazitäten der Gotteshäuser reichte nicht mehr aus.

Deshalb wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Ludwig Förster, ein deutscher Architekt, gewann die Ausschreibung im Jahr 1853 und es wurde eine Synagoge nach seinen Plänen im maurischen Stil errichtet. 1854 wurde bereits mit dem Bau begonnen und nach einer 5-jährigen Bauzeit konnte das Gotteshaus am 6. September 1859 eingeweiht werden. Für die Innenarchitektur wurde Frigyes Feszl beauftragt.

Neben der Synagoge wurde ab 1930 ein weiteres Gebäude erbaut in dem sich heute das Jüdische Museum befindet.

Ausstellungen und Garten der Großen Synagoge

In der Außenanlage der Großen Synagoge findet man unter anderem ein Denkmal zu Ehren Raoul Wallenbergs, der Tausenden Juden zur Zeit des Nationalsozialismus das Leben rettete.

Ein weiteres Denkmal an die Opfer des zweiten Weltkrieges ist der sogenannte Baum des Lebens. Es wurde vom ungarischen Künstler Imre Varga kreiert. Die Skulptur ist komplett aus Metall und ähnelt einer Trauerweide. Auf den Blättern sind die Namen der Holocaustopfer eingraviert.

Auf dem Friedhof der Großen Synagoge in Budapest wurden im zweiten Weltkrieg mehrere tausend Menschen begraben.

Im jüdischen Museum bekommt man Einblicke in die jüdische Geschichte und Traditionen. Ebenfalls wird die Zeit des Holocaust aufgegriffen.

Öffnungszeiten und Führungen

Die Große Synagoge in Budapest kann im Rahmen von Führungen besucht werden. Es ist anzuraten, die Tickets bereits vorab im Internet zu buchen, damit es vor Ort nicht zu langen Warteschlangen kommt. Die Tickets kann man sich z. B. bei GetYourGuide* sichern.

Das Gotteshaus ist täglich von 10-18 Uhr außer Samstags geöffnet. Am Freitag ist nur bis 16 Uhr geöffnet.

Weitere Infos unter: http://www.dohany-zsinagoga.hu/

Zum Schluß noch eine wichtige Information: Männer müssen beim Betreten der Synagoge eine Kopfbedeckung tragen. Speisen und Getränke dürfen nicht mit in das Gotteshaus genommen werden. Am Eingang finden Sicherheitskontrollen statt.

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