Das Parlament Budapest ist neben der Kettenbrücke ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es direkt am Donauufer erbaut und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der ungarischen Hauptstadt. Jedes Jahr nehmen 700000 Menschen an Besichtigungen teil.
Das Parlament Budapest
Das Parlamentsgebäude in Budapest hat mit 268 Meter Länge und einer Breite von 123 Meter enorme Ausmaße. Es ist symmetrisch erbaut und in der Mitte erhebt sich die 96 Meter hohe Kuppel.
An der Außenfassade des im neugotischen Stil errichteten Gebäudes findet man 90 Statuen von Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte. Charakteristisch sind auch die über 350 Türmchen, die das Parlamentsgebäude zieren.
Auch das Innere des Budapester Parlaments ist prunkvoll ausgestattet. Hier finden sich 162 weitere Skulpturen und die Wände sind mit Fresken und Wandbilder der ungarischen Geschichte geschmückt.
Im Kuppelsaal werden die Stephanskrone und die ungarischen Kronjuwelen aufbewahrt und streng bewacht. Im Parlament Budapest gibt es zwei Sitzungssäle, die komplett identisch sind. Früher wurde einer für das Oberhaus und der andere für das Unterhaus benötigt. Heute ist nur noch ein Sitzungssaal in Benutzung. Der zweite, ungenutzte Saal, dient der Anschauung bei Führungen, die regelmäßig stattfinden. Auch ist der mit 7 mal 21 Metern größte handgeknüpfte Teppich Europas im Parlament Budapest zu finden.
Insgesamt umfasst das Gebäude 691 Räume, 10 Innenhöfe, 27 Eingänge, 13 Aufzüge und 29 Treppenhäuser.
Geschichte und Bau des Budapester Parlaments
Bereits seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts hegte man mehrmals Pläne, den ungarischen Landtag in die Stadt Pest zu verlegen. Dies scheiterte aber immer an politischen Turbulenzen.
Erst nachdem sich 1873 die Städte Buda, Pest und Óbuda zusammenschlossen, entschloss man sich dazu, ein repräsentatives Parlamentsgebäude zu bauen.
Die darauffolgende Ausschreibung gewann der ungarische Architekt Imre Steindl. Er orientierte sich dabei am Westminsterpalast in London.
Mit dem Bau wurde 1885 begonnen. Dabei wurde darauf geachtet, das nur ungarisches Baumaterial verwendet wurde und die Bauarbeiten durch ungarische Handwerker erfolgten. Einzig die Marmorsäulen der Haupttreppe sind nicht ungarischen Ursprungs. Sie wurden aus Schweden importiert. Die Bauarbeiten dauerten bis 1904. Doch bereits zur 1000-Jahr-Feier im Jahr 1896 wurde es eröffnet.
Insgesamt wurden für den Bau des Parlaments in Budapest über 40 Millionen Steine benötigt, welche etwa 1000 Arbeiter aufeinandersetzten. Zusätzlich kamen für diverse Verzierungen und Dekorationselemente 40 kg Gold zum Einsatz.
Eine Besonderheit des Parlamentsgebäudes ist die historische Klimaanlage. Unterhalb von zwei Springbrunnen wurden Öffnungen angebracht, die mit einem Tunnel verbunden waren. Durch dieses Tunnelsystem wurde wassergekühlte Luft in die Sitzungssäle befördert. Auch heute funktoniert dieses System noch. Allerdings verwendet man zur Kühlung einige Tonnen Eis.
Informationen, Öffnungszeiten und Führungen im Parlament Budapest
Das Besucherzentrum im ungarischen Parlament Budapest hat täglich geöffnet. Von April bis Oktober von 8 bis 18 Uhr und in den Wintermonaten von November bis März von 8 bis 16 Uhr.
Im Rahmen einer Führung kann das Parlamentsgebäude auch besichtigt werden. Führungen in deutscher Sprache finden immer um 10.00 Uhr, 13.30 Uhr und 14.30 Uhr statt. Aufgrund des großen Andrangs empfiehlt es sich, die Tickets im Voraus zu erwerben. Eine gute Adresse ist dabei GetYourGuide*.
Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage des Parlaments. Auch hier wird ein Online-Ticketverkauf angeboten. https://www.parlament.hu/web/visitors/home
Treffpunkt für die Führungen ist der Kossuth Lajos-Platz hinter dem Parlament. Dort finden sich auch die Statuen der beiden ungarischen Freiheitskämpfer Ferenc Rákóczi II und Lajos Kossuth.